Und jetzt
für die schon
ziemlich großen
und die schon
sehr großen Kinder:
Hallo!
Viele (großen und kleineren) Kinder, die zu uns kommen, haben sich irgendwann ihren Eltern oder Lehrer:innen anvertraut, dass es ihnen nicht gut geht und dass sie Hilfe brauchen.
Wie ist es bei Dir?
Bist du traurig oder bei kleinen Bemerkungen anderer ziemlich aggro? Dir geht´s echt nicht gut und du weißt nicht, wie du da rauskommen sollst? Vergleichst du dich viel mit anderen und fühlst dich in allem weniger schlau, weniger attraktiv, oft missverstanden oder sogar abgelehnt? Oder du hast Probleme in der Schule oder mit deinen Eltern, fühlst dich einsam?
Jeder oder jedem Jugendlichen geht es mal so. Wenn es dir aber schon länger so geht und es dich immer weiter runterzieht, dann kann es klug sein, sich eine Unterstützung zu suchen. Einfach, weil sich beim Reden die Gedanken sortieren und einem automatisch manches klarer wird, weil es gut tut, mal loszuwerden, was sich angestaut hat, oder weil du ein paar Ideen und Vorschläge gut brauchen kannst. Der Vorteil bei Therapeuten ist: Sie sind verschwiegen und dürfen auch gar nichts weitererzählen. Nur wenn ihr damit einverstanden seid. Wenn wir mit dir allein sprechen, bleibt das also unter uns.
Damit du eine Idee bekommst, was wir machen: In einem ersten Termin lernst du neben den netten Frauen an der Anmeldung zunächst eine therapeutische Mitarbeiterin kennen. Sie hört dir und deinen Eltern genau zum um welche Probleme es geht. Kann sein, dass deine Eltern andere Sachen als Problem sehen als du. Es kommt auch vor, dass Jugendliche v.a. allem allein mit uns reden wollen und die Eltern nur kurz am Schluss sagen, was ihnen wichtig ist. Das machen wir dann so. Letztlich dürfen dann die Jugendliche entscheiden, ob sie noch mal kommen wollen. Gegen den Wunsch dieses/dieser Jugendlichen macht das gar keinen Sinn.
Zum Schluss, nach meist ca. einer halben bis dreiviertel Stunde, machen wir kurz Pause. Die therapeutische Mitarbeiterin erzählt Herrn Kracht-Neideck, was sie von euch gehört hat und was sie besonders wichtig findet und wir beide beraten. Dann geht ihr zu ihm, damit er mit euch vielleicht noch ein paar Sachen vertiefen kann. Das dauert mal nur kurz und manchmal auch ein bisschen länger. Er übernimmt´s dann auch, euch die Ideen von uns zu sagen und Vorschläge zu machen.
Bei seelischen Problemen, wenn du z.B. frustriert, unglücklich, unsicher bist oder wenn du viel Zoff mit deinen Eltern hast und alle nur noch genervt sind, überlegen wir: Ist das eine normale stressige Zeit, wie sie viele Jugendliche und Eltern haben? Weil es eben z.B. besonders in der Pubertät ganz wichtig ist, dass die Jugendlichen ihren eigenen Weg suchen und nicht einfach nur machen wollen, was andere für richtig halten.
Wenn wir aber den Eindruck haben, dass alle ziemlich leiden und das auch schon lang, dann schlagen wir vor, dass wir uns nochmal wiedersehen um gemeinsam besser zu verstehen, was los ist und mit dir oder euch Lösungen zu finden.
Es könnte aber auch sein, dass wir z.B. bei Lern- oder Konzentrationsproblemen dir vorschlagen, einen oder zwei Tests zu machen, um genauer herauszufinden, wo das Problem liegt.
Wenn es zu einer Therapie bei uns kommt, musst du wissen, dass die Termin-Abstände ungefähr alle 4 Wochen sind. Für viele Jugendliche passt das sehr gut, manche brauchen und möchten aber häufigere Termine. Dann müsst ihr euch einen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten/-in suchen, die das wöchentlich anbietet. (Leider gibt es bei denen oft längere Wartezeiten.)
Wir hoffen, du hast nun schon eine Vorstellung bekommen, wie das bei uns so abläuft.
Das Wichtigste ist:
Stresst euch nicht und kommt einfach her. Hier passiert nichts, bei dem nicht auch du gleichberechtigt mitentscheiden kannst. Therapie mit Jugendlichen heißt für uns immer eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Keiner ist mehr wert als der/die andere. Egal wie klein oder wie groß !